Noch nicht ganz fertig mit den Arbeiten aber ein gutes Stück vorangekommen, legten wir am 03.08.2021 von Burgtiefe ab, um zum Eingang des Nord-Ostsee-Kanals nach Kiel zu fahren.
Das erste Highlight war natürlich die Fehmarn-Sund-Brücke. Wir hatten die Brücke bereits bei der Überführung unserer Nala von Kiel passiert, dennoch blieb der Moment spannend, ob war wohl auch diesmal durchpassen würden. Schließlich hatten wir im Winter das Teakdeck entfernt, das in Summe laut unserem Bootsbauer über eine halbe Tonne Gewichtsersparnis bedeutete. Natürlich machte das nicht den Unterschied aus und wir blieben nicht hängen…
Danach durften wir das Militärgebiet Todendorf umfahren, da Schießübungen angesagt wurden. Es war ein bisschen nervig, da es doch einige Seemeilen weiter ist und wir schnell weiterkommen wollten. Aber abgeschossen werden wollten wir auch nicht… Also umfuhren wir das Gebiet und hörten und den Funkkanal für das Gebiet aufmerksam mit. Einige male mussten wir lachen, wenn andere Schiffe angefunkt wurden und dann folgender Spruch kam: „Sie sind mitten im Schießgebiet! Kehren Sie um! Fahren Sie direkt auf das graue Boot zu!“ Daher haben wir beschlossen, wir halten uns an die Betonnung und bleiben außerhalb des Militär-Übungsgebietes.
Auch haben wir Rauchschwaden in der Ferne entdeckt. Entweder es wurde wirklich scharf geschossen oder jemand kokelte am Ufer. Wir werden es wohl nie erfahren. Das sollte aber nicht unsere letzte merkwürdige Entdeckung gewesen sein. Es tauchte neben uns etwas Seltsames aus und verschwand wieder. War es ein Periskop eines U-Bootes oder doch „nur“ eine Robbe oder eine Sinnestäuschung? Vielleicht waren es auch Nessis Kinder im Sommerurlaub.
Die längere Strecke hatte auch sein Gutes. Christoph saß vorn und sah plötzlich schwarze Rücken – Schweinswale. Unter großem Gebrüll stolperte er nach achtern, um den Rest der Familie zu informieren. Da war leider nicht so klug – die Schweinswale waren weg.
Insgesamt war es eine tolle Fahrt. Zuerst sind wir hart am Wind gesegelt mit ordentlich Schieflage. Aber dann kam die angesagte Flaute und wir motorten das letzte Stück bis nach Kiel. Es war sonnig und kaum Welle. Es war daher wirklich eine sehr entspannte Fahrt für die Crew.
Abends näherten wir uns Laboe. Dem Ort, wo wir unsere Nala vor circa einem Jahr gekauft hatten. Sie hat sich seitdem sehr verändert – nicht nur vom Namen. Wir hatten kurz überlegt, ob wir dort nächtigen oder doch noch eine Stunde weiterfahren bis Kiel. Wir entschieden uns für Kiel wegen der Nähe zum Nord-Ostsee-Kanal.
In Kiel suchten wir uns dann einen Segelverein. Er war dicht am Nord-Ostsee-Kanal und lag quasi auf dem Weg. Der Segelverein war recht groß und dennoch voll, bis hinten hin. Zu spät merkten wir, dass es hinten immer enge wurde und wir dort sowieso keinen Platz für unsere große Nala finden werden. Aber Vorne war noch ein Platz. Also mussten wir nun wenden – und zwar in einem gefühlt 10 Meter breiten Kanal mit unserer 14 Meter langen Nala. Wenden in drei Zügen wurd’s nicht ganz, aber scheinbar war der Kanal doch etwas breiter, denn angeeckt sind wir nicht. Hier lernten wir den Radeffekt von unserem Schiff kennen und schätzen (bei uns nach backbord). Schließlich lagen wir recht entspannt zwischen zwei Kats mit der Gelegenheit zur sportlichen Betätigung mittels Marathons zu den Sanitäranlagen.
Doch damit nicht genug, denn Hunger hatten wir ja auch und so flogen wir noch einmal in den Stadtteil Friedrichsort aus, um den Rewe zu finden, was uns auch gelang. Hier zeigte sich wieder mal, dass Helfen Freude macht und nützlich sein kann. Denn zwei junge Erwachsene baten uns, noch kurz auf ihre Fahrräder aufzupassen. Wie sich herausstellte, arbeitete einer von Ihnen in der Kieler Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals, so dass wir noch nützliche Tipps bekamen, wie beispielsweise, dass der Nord-Ostsee-Kanal für Sportboote derzeit nichts kostet – dank Corona.
Nach dem Essen ging es ab ins Bett – denn am nächsten Tag soll es durch den Nord-Ostsee-Kanal gehen.
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