Nach einer erholsamen Nacht in Kiel machten wir uns auf den Weg zur Schleuse. Bereits im Wartebereich vor der Schleuse waren viele andere Schiffe. Wir haben also geduldig gewartet und nebenbei die Achterausfahrt geübt, da der Wind uns sowieso Richtung Schleuse bzw. Kaimauer trieb.
Und dann kam der große Moment – die Schleuse ging auf. Heraus kam ein einziges Segelboot. Aber wir durften noch nicht rein. Erst fuhren zwei große Containerschiffe neben uns entlang und machten in der Schleuse fest. Danach durften alle anderen Sportboote einfahren. Da wir an einem Schwimmsteg festmachten, haben wir nicht wirklich etwas vom Schleusen mitbekommen.
Irgendwann gingen die Tore auf der anderen Seite wieder auf und die Sportboote durften zuerst raus – alle in einer Reihe hintereinander. Die Motorboote waren schnell weg. Die Segler gingen es etwas langsamer an.
Die Kanalfahrt unter Motor war recht unspektakulär. Viele Radfahrende am Ufer, ab und zu eine Brücke und manchmal eine Fähre. Auch einige größere Frachtschiffe kamen uns entgegen. Das war schon beeindruckend. Ansonsten war alles recht entspannt an Bord. Das Schachduell zwischen Alfred und Manuela wurde nur durch das Mittagessen unterbrochen.
Auch Theo durfte mal steuern. Die neben uns Fahrenden würden heute noch zittern, wenn sie mitbekommen hätten, wie dicht wir waren. Ups…
Am Abend kamen wir dann in Brunsbüttel an. Es ist ein riesiges Industriegebiet. Überall leuchteten Lichter. In den total überfüllten Wartehafen in Brunsbüttel wollten wir nicht wirklich. Es musste doch eine andere Möglichkeit geben? Daher gingen wir kurzerhand an einen Anleger in der Nähe. Dort lagen schon andere Boote und wir gesellten uns dazu. Aber die Leinen waren noch nicht ganz fest, da wussten wir schon, warum dort noch Platz war. Ein großes Baggerschiff kommt hupend heran und wir lassen das mit dem Festmachen lieber. Also doch in den überfüllten Hafen – im Päckchen an dritter Stelle.
Wir unterhielten uns auch mit den erfahreneren Kanalfahrern, die uns bestätigten, den Hafen noch nie so überfüllt gesehen zu haben. Aber morgens waren schon sehr viele wieder weg. Kein Wunder – der Hafen liegt direkt neben der Schleuseneinfahrt. Quasi 3 Meter weiter fahren die richtig großen Frachtschiffe in die Schleuse. Dazwischen sind nur Pfähle und ein Schwimmsteg. Beim Einfahren der großen Pötte waren wir dadurch mittendrin statt nur dabei. Besonders als einer sogar an den Pfählen zum Jachthafen langschrammte. Zum Glück haben die gehalten.
Bei einer kleinen Rundtour durch den Hafen und Besichtigung der Schleuse, erkannten die Kinder den Ort wieder. Sie waren mit ihren Großeltern schon hier.
Am nächsten Tag warteten wir noch geduldig, bis die Tide für uns günstig war und uns stromabwärts Richtung Nordsee trieb. Daher fand die Abfahrt aus Brunsbüttel erst mittags statt.
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