01.09.2021 Dunkerque – Boulogne-sur-mer

Da eine Einreise nach Groß Britannien ausfällt und wir noch zu wenig Erfahrungen mit Ankern und längeren Fahrten haben, bleibt uns nur der Weg entlang der französischen Küste. Also starten wir unseren Tages-Törn nach Boulogne-sur-mer. Das sind ca. 45 Seemeilen und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 5 Knoten werden wir wohl ca. 9 Stunden brauchen. Aber der Wind und die Strömung meinen es mal gut mit uns und daher sind wir bereits nach 6 Stunden und 42 Minuten wieder im sicheren Hafen. Die Welle von Dunkerque war erträglich, aber hinter dem Cap Gris-Nez war sie noch viel ruhiger. Es war ein sehr schöner Segeltörn!

Das Hafenbecken bei der Anfahrt. Vorsicht! Hier wird es schnell sehr flach!

Der Hafen war uns noch aus dem vergangenen Jahr in Erinnerung, als wir mit dem Wohnmobil da waren. Vor allem das erstaunliche Phänomen der verschwindenden Schiffe. Denn der Tidenhub ist hier so gewaltig, dass selbst große Fischkutter bei Ebbe im Hafenbecken verschwinden.

Als wir ankamen war der Hafen zwar voll, aber dank der netten Hafenmeisterin haben wir gleich einen ruhigen Platz zugewiesen bekommen. Aufgrund des Tidenhubs und der Angaben auf der Karte fürchteten wir nicht genug Tiefgang zu haben und überlegten, ob wir nicht doch in den abgeschotteten Yachthafen gehen sollten. Aber die Hafenmeisterin versicherte uns, dass wir nicht auf Grund stoßen werden. Sie kennt sich am besten aus – also vertrauen wir ihr, vor allem, weil unsere Bootsnachbarn uns versicherten, dass der andere Hafen nur für VIP wäre.

Ein ruhiger Liegeplatz. Allerdings mit vielem Auf und Ab.

So angekommen, erwarteten wir die Stadt mir Spannung, da wir, wie erwähnt, ein Jahr zuvor schon mal hier waren. Insbesondere waren wir auf den Tidenhub aus Bootsperspektive und das Nausicaá neugierig.

Leider mussten wir feststellen, dass gerade Nippflut war – wir hatten „nur“ geschätzte 5 Meter Unterschied zwischen Ebbe und Flut. Für Ostsee-Segler kaum vorstellbar. Aber dank der Schwimmstege brauchten wir uns tatsächlich keine Sorgen machen.

Die Algenkante an der Kaimauer zeigt, dass hier zur Flut viel mehr Wasser ist.

Unseren „Erholungstag“ wollten wir mit einem externen Frühstück starten. Aber wir vergaßen, dass die Franzosen selten Frühstück essen – maximal ein Croissant. Aber nach langem Suchen haben wir ein nettes Café gefunden. Es gab zum Frühstück also mal Donuts, Sandwiches und Getränke nach Wahl. Danach ging es ins Nausicaá. Es beinhaltet das größte Meeresbecken Europas und somit auch einen der größten Fische -> einen Manta-Rochen! Natürlich sind dort auch sehr viele andere Lebewesen, die im und am Meer leben zu betrachten. Dazu gehören eine Menge Tropenfische am Korallenriff, diverse Quallen, Seelöwen, verschiedene Haie, Krokodile, Pinguine und andere große Fischschwärme. Ein Highlight, was man nicht unbedingt jeden Tag zu sehen bekommt, waren die Taucher, die gerade das Hai-Becken gereinigt haben. Natürlich ist auch der Tunnel unter dem riesigen Meeresbecken ein Höhepunkt des Nausicaás, da man eine andere Perspektive auf die Meeresbewohner hat. Wir hatten Glück, dass es relativ leer war. Nur einige ältere Menschen und ein paar Familien mit kleinen Kindern hatten sich hierher verirrt. So konnten wir uns überall viel Zeit nehmen und frei bewegen. Das Nausicaá ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Viele weitere Bilder findet Ihr in der Galerie. Am Abend gab es noch einen kleinen Strandspaziergang als Abschluss des wunderschönen Tages. Denn am nächsten Tag ging es schon wieder weiter.

Der majestätische Mantarochen

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