03.-04.09.2021 Boulogne-sur-mer – Cherbourg

Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns nicht direkt an der Küste entlangzufahren, sondern etwas abzukürzen und direkt nach Cherbourg durchzusegeln. Es sind ca. 150 Seemeilen von Boulogne-sur-mer nach Cherbourg und damit geschätzte 30 Stunden Segeln. Das bedeutete wieder eine Nachtfahrt. Das Wetter ist gut und der Wind kommt kräftig aus Ost. Aber die Welle. Die Welle kommt mal wieder quer mit ca. 1,5 m Höhe. Es ist nicht gerade angenehm, aber auszuhalten. Allerdings schlägt das Vorsegel, was uns veranlasst, erstmals den Spibaum für das Ausbaumen der Genua zu nutzen.

Für den ersten Versuch steht der Genuabaum ganz gut.

Wir halten uns vom Fahrwasser mit den riesigen Frachtschiffen fern und versuchen unsere relativ ruhige Überfahrt zu genießen. Dennoch hören wir über Funk DREI Notrufe während der Überfahrt. Alle dicht an der Küste und zu weit weg, als dass wir helfen könnten. Auch wir wurden über Nacht aktiv von der französischen Küstenwache angefunkt, ob bei uns alles in Ordnung sei. Und ja, es war zwar schaukelig, aber okay.

Wozu zum Jahrmarkt gehen, wenn man die Schiffsschaukel auch so haben kann…

Ab Pointe de Barleur war der Wind weg, aber Welle und Strömung blieben eklig. Den Großteil der Strecke bis hierhin hatten wir zügig zurückgelegt, aber die letzten 20 Meilen waren furchtbar. Es war unsere erste Begegnung mit größerer Kreuzsee. 1,5m Welle aus verschiedenen Seiten, die sich scheinbar chaotisch überall zu Wasserbergen auftürmte und das Schiff unkontrolliert vor & zurück und hin & her schaukeln ließ. Nach 3 Stunden Fahrt unter Motor waren wir dann froh, im Hafen zu sein. Kurz vor dem Hafen sahen wir eines der notrufenden Schiffe. Es war ein Segelschiff, welches mit zerrissenen Segeln von einem Schlepper in den Hafen gezogen wurde. Trotz allem waren wir auch dieses Mal schneller als gedacht – Ankunft nach nur 26 Stunden.   

Cherbourg nutzten wir hauptsächlich zur Erholung. Wir machten ein paar Spaziergänge, fuhren mit dem SUB im Hafen rum, genossen die wärmende Sonne auf der Haut und bewunderten die Palmen.

Unsere erste freilebende Palme der Reise!

Aber auch das Deck musste vom Salzwasser befreit werden, sonst bildet sich ein schmieriger und rutschiger Film – das übernahmen die Kinder.

Das Salz muss ab!

Theo nahm noch ein freiwilliges Bad im A…kalten Wasser des Hafens. Dazu muss ich sagen, dass der Hafen recht sauber war, da der Fluss Divette entlang des Hafens fließt.

Mutig, weil kalt.

Aber der Wind aus Ost ist gut, also bleiben wir mal wieder nicht lange und es geht nach ein paar Tagen schon wieder weiter.

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