24.09. – 29.09.2021 – A Coruna

Endlich, nach einer soooo langen Bauphase in Sada (zwei Wochen), geht’s weiter. Wir steuern A Coruna an, um dort die Crew der SY eMMa wieder zu treffen. Der Weg ist nicht weit – nur einmal raus aus der Bucht, um die Ecke rum und wieder rein in die nächste Bucht. Dennoch war es ein sehr interessanter Törn, da es sehr wellig war. Mal sah man kleine Fischerboote – mal waren sie zwischen den Wellenbergen verschwunden. Daher war Achtsamkeit angesagt.

Unsere wachsamen Segler…

Christoph versuchte unterdessen den Wassermacher in Betrieb zu nehmen. Es wollte aber nicht funktionieren. Zum einen wollte der Wassermacher nicht und zu anderen war es durch die Welle auch sehr schwierig unter Deck zu arbeiten. Aber das Hafenwasser wollen wir auch nicht durch unsere Filter des Wassermachers schicken. Also, was nun? Wir müssen in der Bucht von A Coruna ankern. Also gesagt, getan. Unser erster Ankerversuch. Es stellten sich einige Fragen: Wo dürfen wir denn ankern? Müssen wir hier etwas in Spanien beachten? Funktioniert unsere Ankerwinsch eigentlich? usw. Wir suchten uns einfach einen Platz, am besten weit weg von allem und tief genug. Und wir ankerten. Es funktionierte alles! Die Welle war weiterhin da, aber es nützt nichts, wir müssen den Wassermacher nun testen. Aber er funktioniert weiterhin nicht. Nach einigen Versuchen und Grübeleien steht fest, dass es ein „einfaches“ Problem ist – es ist Luft in der Leitung. Die bekommen wir schnell wieder raus. Wir müssen „nur“ den Wassermacher mit Frischwasser spülen. Und da zeigt sich unser nächstes Problem – wir haben kein Frischwasser mehr. Also doch erstmal ab in den Hafen und dort unseren Frischwassertank etwas auffüllen und dann den Wassermacher spülen.

Der Stadthafen von A Coruna hat eine super Lage direkt an der Altstadt. Aber leider ist der große Fähr- und Frachthafen noch dahinter, so dass viele – wirklich sehr viele – Fähren, Frachter, Pilotschiffe usw. an dem kleinen Yachthafen vorbeimüssen und riesige Wellen verursachen. Bei den Wellen hätten wir auch vor Anker bleiben können… Aber wir freuen uns schon, die SY eMMa läuft auch bald in A Coruna ein!

Ein sehr schönes Rathaus. Solche Schlösser können sich nur wenige Städte leisten.

Und einen Abend später gibt es beim italienischen Restaurant einen netten Abend mit 5 Segler-Crews. Natürlich haben wir dort Melanie und Markus von der SY eMMa wieder getroffen, aber auch die Crews der SY Ariba, der SY Tuttut und der SY Gaudi kennen gelernt. Wir tauschten uns über die Biskaya-Überfahrt aus, über Motoren, Refit, Wetter, Häfen, Einreisebestimmungen, weitere Pläne und vieles mehr. Wir aßen Pizza und Pasta, tranken Sangria und erzählten. Danach schlenderten wir noch durch die Innenstadt und gönnten uns zum Nachtisch ein Eis. Es war ein wirklich toller Abend.

In den nächsten Tagen konnten wir ein paar Ausflüge machen. Und wenn man schon in A Coruna ist, muss man auch das Wahrzeichen besuchen: den Herkules-Leuchtturm. Er ist der älteste noch funktionierende Leuchtturm. Die lange Geschichte ist schon beeindruckend. Wer möchte, kann sich diese im Internet anschauen. Leider durften wir die vielen Stufen nicht erklimmen. An der Tageskasse gab es keine Tickets mehr und im Internet hätte man sie für Tage im Voraus vorbestellen können. Es sind immer noch Corona-Zeiten. Da wir aber nicht wissen, wann wir weiterwollen (immer abhängig von Welle und Wind), verzichten wir darauf und genießen den umliegenden Park.

Der Herkules-Park war schön, aber das klettern an der Steilküste noch viel schöner.

Dabei haben wir noch ein kleines Aquarium entdeckt und sind dort spontan eingekehrt. Es ist sehr gepflegt und hat ein – wie ich empfand – einmaliges Becken. Der Raum war umgeben von einem einzigen großen Aquarium, wie in einem gläsernen U-Boot. Man konnte mit den Fischen quasi mitgehen und sie begleiten oder man konnte stehen bleiben und alle Fische an einen vorbeiziehen lassen.

Haiarlarm, aber immerhin hinter Glas.

Mit der SY eMMa haben wir dann noch einen Ausflug nach Santiago de Compostela gemacht. Spontan wurden die Zugtickets gebucht und ab zur historischen Stadt. Die Stadt hat sehr viele Sehenswürdigkeiten. Aber für einen Tag schauten wir uns die Markthalle und die historische Altstadt an, gingen in die Kathedrale, schlenderten durch den Park und, so ist es leider immer, die schöne Zeit verfliegt so schnell. Dennoch ist es ergreifend, wie dort die Emotionen der Pilger zu spüren sind. Diese wandern über Wochen und Monate auf den Pilgerpfaden und kommen schließlich dort am Ende ihrer Reise an – manche freuen sich, manche weinen, manche trinken erstmal einen Kaffee und manche werden von Freuden und Familie empfangen. Auf dem Praza da Quintana de Vivos sind so viele Emotionen zu beobachten und zu spüren. Einfach eindrucksvoll, was diese Menschen für sich tun. Aber irgendwann geht nun mal auch unser Zug wieder zurück und wir kehren in unseren Alltag zurück.

Sehenswerte Kathedrale in Santiago de Compostela und viele Emotionen.

Nach 5 Tagen geht’s nun weiter. Aber diesmal nicht allein, sondern mit der SY eMMa zusammen. Unser Ziel: die Rias (Buchten) von West-Spanien.

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